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A Black Gaze in White Spaces

In ihrem Vortrag am 03. Juni verhandelt Rebecca R. Ramershoven ihre Auseinandersetzung als schwarze Künstlerin mit dem weißen Blick.
09/05/2025
Indessen ist es zweifellos so, dass man das Bild in seiner sinnlichen spürbaren Realität und in seinen fiktionalen Operationen betrachten muss; man muss zugeben, dass die Bilder sich auf halbem Wege zwischen Dingen und Träumen befinden, in einer Zwischenwelt, in einer Quasi-Welt, in der vielleicht über unsere Knechtschaft und unsere Freiheit entschieden wird.
Was die französische Kunsttheoretikerin und Philosophin Marie-José Mondzain hier beschreibt, ist die doppelte Machtdynamik, die das Bild innehat. Damit ist die Tatsache, ob ein Bild über Knechtschaft oder Freiheit entscheidet, vor allem für Menschen existentiell, denen aufgrund von Differenzkategorien wie race, Klasse oder Geschlecht und deren Intersektionen, Zugänge verwehrt werden und die systematische Unterdrückung, Diskriminierung und Gewalt erfahren. Diese Entscheidungskraft liegt sowohl in der bildschaffenden Person als auch in der Person, welche die Bilder betrachtet. Mondzain betont daneben aber auch ein anderes Potential, welches visuelle Bilder haben: Die Kraft, Welten zu errichten, Konventionen zu hinterfragen und Dialog erzeugen zu können – und träumen zu lassen.
In dem Vortrag „A Black Gaze in White Spaces“ verhandelt Rebecca Racine Ramershoven anhand ihrer Werkgruppe “BLACK is BLUE is GOLD“ ihre Auseinandersetzung als schwarze Künstlerin mit dem weißen Blick: Welche Herausforderungen begegnen Schwarzen und People of Color sowohl im künstlerischen Prozess als auch innerhalb weißer Kulturinstitutionen? Welche Kraft liegt in der Ausformulierung eines Schwarzen Blicks und ist die Auslöschung des weißen Blicks überhaupt möglich?
Rebecca Racine Ramershoven (1987) lebt und arbeitet in Köln und Thessaloniki. Sie absolvierte sowohl ein Bachelor- und Masterstudium an der Folkwang Universität der Künste und schloss ihr Studium dort 2024 ab. Seit 2014 wurden ihre fotografischen Arbeiten in nationalen und internationalen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt. Als bildende Künstlerin verhandelt Ramershoven in ihren Arbeiten mittels den Medien Fotografie, Bewegtbild sowie Objekten, Fragen zu race-bezogener Repräsentation und soziokulturellen Fragen und Möglichkeiten. In ihren konzeptuellen Ansätzen spielen die Beschäftigung und Integration politischer und historischer Zusammenhänge eine wichtige Rolle. 2022 erhielt sie das Stipendium „Zeitgenössische deutsche Fotografie“ der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach Stiftung. Im Jahr 2024 erhielt sie das Residenzstipendium in der Villa Aurora Los Angeles des KunstSalon Köln. Ihre Arbeiten sind in Sammlungen vertreten, u.a. Kunstpalast Düsseldorf, Kunsthaus NRW Kornelimünster, Aachen, Museum Folkwang, Essen.
Begrüßung: Prof. Lotte Reimann
REBECCA RACINE RAMERSHOVEN, „ A BLACK GAZE IN WHITE SPACES“
DIENSTAG, 03.06.25 | 18.30 UHR
FAKULTÄT FÜR DESIGN | GROSSER HÖRSAAL (X. 1.022)
HOCHSCHULE MÜNCHEN
LOTHSTRASSE 17 | 80335 MÜNCHEN
Die Veranstaltung ist sowohl hochschulintern als auch für die Öffentlichkeit zugänglich – alle Interessierten und Neugierigen sind herzlich eingeladen.
Hinweis für Studierende: Der Vortrag wird als Modul 703 (BA Design, ehemals Modul 604) bzw. Modul 621 (BA Informatik und Design) anerkannt. Bitte das ausgefüllte Formular mitbringen.

