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Zurück ins Jetzt
Die Bachelorarbeit „Zurück ins Jetzt“ von Sarina Schlack ist mit dem DDC Award im Bereich Service Design Talents ausgezeichnet worden.
18/12/2025
Im Rahmen ihrer Bachelorarbeit hat Sarina Anna Maria Schlack im Sommersemester 2025 ein analoges Spiel entwickelt, das Menschen dabei unterstützt, wieder in Kontakt mit ihren eigenen Gefühlen zu kommen. Das Spiel mit dem Titel „Zurück ins Jetzt“ basiert auf Sinnes- und Achtsamkeitsübungen, die die Selbstwahrnehmung stärken und die emotionale Resilienz fördern sollen. Es richtet sich primär an Menschen mit leichter bis mittelschwerer Depression, ist jedoch ebenso für Personen geeignet, die ihre Wahrnehmung und ihr emotionales Erleben bewusster gestalten möchten.
Die von Prof. Matthias Edler-Golla betreute Arbeit ist mit dem diesjährigen DDC Award im Bereich Service Design Talents ausgezeichnet worden.
Zum Spiel „Zurück ins Jetzt“:
Das Projekt verbindet gestalterische Methoden mit Erkenntnissen aus Achtsamkeit, Meditation und Psychologie. Die Spielerenden bekommen 84 Tage lang kleine, alltagstaugliche Aufgaben, die dem Sehen, Hören, Tasten, Riechen, Schmecken, der Achtsamkeit und der Natur gewidmet sind. Ziel ist es, Gefühle wieder bewusster wahrzunehmen, den eigenen Körper zu spüren und kleine, positive Momente im Alltag zu erkennen und wertzuschätzen.
Zentraler Bestandteil ist ein Emotionsrad, mit dem täglich aktuelle Gefühle ausgewählt werden können und das dabei helfen soll, Emotionen differenzierter wahrzunehmen und einen bewussteren Umgang mit diesen zu erlernen. Ergänzend enthält das Spiel eine Ressourcenkiste, die als persönlicher Rückzugsort dient: Hier werden Gegenstände gesammelt, die an positive Erfahrungen erinnern und in belastenden Momenten unterstützend wirken können. An besonders herausfordernden Tagen bieten Joker-Karten zusätzliche Impulse in Form von Pop-up-Elementen und stärkenden Botschaften. Ein Tagebuch unterstützt dabei, Erlebnisse und Gefühle zu reflektieren und Veränderungen im eigenen Erleben über die Zeit hinweg bewusster wahrzunehmen.
Jury-Begründung:
„Die Arbeit ist auszeichnungswürdig, weil sie Psychologie und Gestaltung innovativ verbindet. Entstanden ist kein klassisches Spiel, sondern ein sensibel gestaltetes System, das Betroffene im Alltag begleitet und ihnen einen einfachen Zugang zur Selbstfürsorge eröffnet. Die bewusste Materialwahl, die Ansprache aller Sinne und eine klare, intuitive Struktur geben Orientierung und Sicherheit. Visuelle und haptische Elemente wie das Rückenbild schaffen Motivation und emotionale Bindung. So übersetzt die Arbeit komplexe psychologische Konzepte in eine zugängliche, ästhetisch ansprechende Form, die Therapieimpulse ergänzt und neue Wege in der Gestaltung für psychische Gesundheit aufzeigt.
Die Arbeit ist auszeichnungswürdig, weil sie zentrale Prinzipien der Permakultur in ein gestalterisches Konzept überträgt. „People care“ zeigt sich in der konsequenten Ausrichtung auf die Bedürfnisse von Menschen mit Depression, während „earth care“ in der Auswahl nachhaltiger Materialien wie Naturpapier sichtbar wird. Das Spiel fördert Vielfalt durch unterschiedliche Aufgaben, schafft Stabilität durch klare Strukturen und ermöglicht positive Erträge in Form von Motivation und Selbstwirksamkeit. Es basiert auf Feedbackschleifen aus der Zusammenarbeit mit Betroffenen, integriert einfach umsetzbare Strategien und zeigt, wie kreative Gestaltung Übergänge nutzen kann, um nachhaltige Veränderung anzustoßen.“